Am vergangenen Wochenende wurde die Wasserwacht Neuss gleich dreimal zu Einsätzen auf dem Rhein alarmiert. Dank guter Ausbildung, regelmäßiger Übungen und großer Einsatzbereitschaft der Einsatzkräfte konnte in allen Fällen schnell reagiert werden.
Gleich dreimal wurde das freie Wochenende der ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Wasserwacht Neuss durch eine Alarmierung unterbrochen. Am Samstagvormittag, am ‑abend und am Sonntagnachmittag. Innerhalb kürzester Zeit waren jeweils zwei Rettungsboote mit drei bis vier Einsatzkräften besetzt und ausgerückt.
Die Zeit zwischen der Alarmierung und dem Rettungsboot, das den Neusser Sporthafen verlässt, ist für eine erfolgreiche Rettung auf dem Rhein kritisch. „Sie müssen sich vorstellen, was in dieser Zeit alles passiert: Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte legen ihre private Tätigkeit nieder, ziehen ihre Schutzausrüstung an, fahren zum Hafen, machen das Rettungsboot einsatzklar und legen ab.
Das alles ist beispielsweise am Samstagabend zwischen 21:00 Uhr und 21:08 Uhr passiert“, berichtet Sprecherin Saskia Matheisen. So kann schnell und professionell Hilfe geleistet werden – ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie wertvoll ein engagiertes Ehrenamt ist.
Die Wasserwacht Neuss ist eine eigenständige Gemeinschaft des Deutschen Roten Kreuzes und rund um die Uhr ehrenamtlich im Einsatz, um an und auf den Neusser Gewässern für Sicherheit zu sorgen. Die vielfältige Ausbildung, die die Einsatzkräfte der Wasserwacht Neuss auch durch den DRK-Kreisverband erhalten, macht den Einsatzwert aus. So wurde die Wasserwacht am Sonntag zu einem havarierten Segelboot gerufen, an dem sich außen ein Vater mit seinen beiden Kindern festhielt. Die DLRG Neuss hat das gekenterte Boot und die Personen in den Volmerswerther Hafen gebracht. Eins der Rettungsboote der Wasserwacht Neuss übernahm die medizinische Erstversorgung der verletzten Person direkt vor Ort. Möglich war dies dank der hohen Qualifikation der Besatzung: Neben der wasserrettungsspezifischen Ausbildung verfügte das Team über einen ausgebildeten Notfallsanitäter sowie einen Rettungssanitäter – vergleichbar mit der Besetzung eines regulären Rettungswagens.
„In solchen Situationen zeigt sich, wie wertvoll die Kombination aus wasserrettungstechnischer und medizinischer Kompetenz ist“, erklärt Patrick Hader, stellvertretender Technischer Leiter der Wasserwacht Neuss, der selbst mit im Einsatz war. „Unsere gut ausgebildeten Kräfte konnten sofort handeln und qualifizierte Erstversorgung leisten – das kann im Ernstfall entscheidend sein.“
Zu allen Einsätzen auf dem Rhein wird die Wasserwacht Neuss stets gemeinsam mit der Feuerwehr Neuss und der DLRG Neuss alarmiert, alle Rettungsboote werden somit ehrenamtlich besetzt. Hinzu kommen landgebundene Kräfte wie der Rettungsdienst. Die professionelle Zusammenarbeit und die gute Abstimmung vor Ort machen einen schnellen und effektiven Einsatz möglich.
Trotz der hohen Einsatzbereitschaft, der qualifizierten Ausbildung und der professionellen Ausstattung erfolgt die Arbeit der Wasserwacht Neuss vollständig ehrenamtlich und ohne öffentliche Finanzierung. Für Personal, Material, Boote und medizinisches Equipment kommt allein der DRK-Kreisverband Neuss aus eigenen Mitteln.
„Viele wissen nicht, dass wir für diese lebensrettende Arbeit keine finanzielle Unterstützung erhalten“, betont Michael Bornschein, Kreisleiter der Wasserwacht Neuss. „Alles, was unsere Wasserwacht leistet – von Ausbildung über Ausrüstung hin zu den Einsätzen – wird durch Spenden, Eigenmittel und das Engagement unserer Mitglieder ermöglicht. Das verdient mehr öffentliche Anerkennung und Unterstützung.“