Grevenbroich – Zu einem vermuteten Gefahrstoffeinsatz rückten am Donnerstagmorgen gegen 8 Uhr Feuerwehr und Rettungsdienst in die Grevenbroicher Südstadt zur Straße An St. Josef aus.
Polizeibeamte hatten an einem Kunststoffgefäß für Chemikalientransporte einen Stoffaustritt bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Aus dem Ablasshahn eines 1000-Liter Container, der auf einem Lkw verladen war, hatten die Beamten den Austritt einer Flüssigkeit festgestellt. Die Substanz tropfte von der Ladefläche auf die Straße und lief in den Gully.
Am Container entdeckten sie zudem Warnhinweise, die darauf schließen ließen, dass es sich um eine giftige Substanz handeln könnte. Um Gefahren für Passanten und Anwohner zu minimieren, sperrten sie als Erstmaßnahme die Straße ab. Die kurz darauf eintreffenden Feuerwehrkräfte identifizierten den Container anhand der Stoffkennzeichnung als Transportgefäß für eine Ammoniaklösung. Ammoniak in Reinform ist giftig und umweltgefährdend, kann Verätzungen auslösen und ist für seinen stechenden Geruch bekannt.
Einen Geruch, der allerdings – trotz des Flüssigkeitsaustritts – an der Einsatzstelle nicht feststellbar war. Aus nachvollziehbaren Gründen, wie sich wenig später herausstellte, als die zum Lkw gehörenden Arbeiter an ihrem Fahrzeug auftauchten und erklärten, dass sich in dem Gefäß nur Wasser befinde. Eine Aussage, die die Fachkräfte der Feuerwehr wenig später mit zwei Schnelltests bestätigen konnten.
Die Transporteure hatten schlicht vergessen, bei der Umwidmung des Containers zum Wasserfass, die alten Warnhinweise zu entfernen – und zudem den Ablasshahn nicht korrekt geschlossen, was dann zum Austritt des Wassers führte.
Rund 20 Minuten nach dem Alarm war der zunächst aufwendig erscheinende Einsatz daher ohne größere Maßnahmen der Feuerwehr beendet.