Dormagen – Hohe Arbeitsbelastung, eingeschränkte pädagogische Handlungsmöglichkeiten, keine präventiven Testmöglichkeiten: Die Mitarbeiter*innen des Dormagener Raphaelshauses stehen seit Beginn der Corona-Pandemie vor enormen Herausforderungen.
Bürgermeister Erik Lierenfeld und der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag, Thomas Kutschaty, fordern deshalb von der Landesregierung, Einrichtungen wie das Raphaelshaus stärker bei der Bewältigung der Corona-Pandemie in Form von präventiven Testmöglichkeiten zu unterstützen.
Beide suchten heute Vormittag das Gespräch mit Betreuer*innen der Einrichtung. Bei einem gemeinsamen Rundgang mit Einrichtungsleiter Marco Gillrath machten sich die Politiker persönlich ein Bild von der derzeitigen Situation.
„Unsere große Sorge ist, dass wir unsere Kinder und Jugendlichen aufgrund von Corona-Infektionen im Kreise unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr rund um die Uhr betreuen können. Daher sind wir auch sehr erleichtert, dass Mitarbeitende in der Jugendhilfe nach der neuen Impfordnung zur Gruppe mit erhöhter Priorität gehören“, erklärt Marco Gillrath. „Ich wäre sehr dankbar, wenn auch in Einrichtungen der Jugendhilfe regelmäßig getestet werden könnte, so wie es in Kitas und Schulen der Fall ist. Der Bedarf ist bei uns besonders groß“, ergänzt er.
Schließlich müssten Kinder und Jugendliche, die in Jugendhilfeeinrichtungen untergebracht sind, permanent und besonders intensiv betreut werden. Der Leiter der Dormagener Einrichtung stehe im regelmäßigen Austausch mit Landtags- und Bundestagsabgeordneten aus der Region, die Verständnis für die Situation der Einrichtung gezeigt und sich entsprechend eingesetzt hätten.
Ein erster Erfolg zeige sich in der angepassten Impfreihenfolge des Bundes. „Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Nichtsdestotrotz bleibt das hohe Infektionsrisiko für meine Angestellten vorerst bestehen“, so Gillrath. Daher bittet er die Verantwortlichen, schnellstmöglich für regelmäßige Testangebote zu sorgen.
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