Grevenbroich – (DRK Grevenbroich) Bei einem Einsatz des Deutschen Rotes Kreuzes auf dem Kirmesplatz in Grevenbroich kam es am Montagabend zu unglaublichen Szenen. Zwei Personen setzten sich während des Einsatzes in den Rettungswagen, schossen Fotos und bepöbelten anschließend die Sanitäter.
Gegen 22.45 Uhr wurde ein Rettungswagen zusammen mit einem Erstversorgungstrupp des Sanitätsdienstes auf den Kirmesplatz alarmiert. Nach einem Schlag auf die Brust klagte ein 14-jähriges Mädchen über Atemprobleme. Während die Sanitäter das Mädchen und ihre Freundin versorgten, machten Passanten die Besatzung auf fremde Personen im Rettungswagen aufmerksam. Zwei Personen hatten sich während des Einsatzes Zutritt zur Fahrerkabine des Rettungswagens verschafft und fotografierten sich gegenseitig im Einsatzfahrzeug.
„Einer unserer Helfer forderte die Personen auf, den Wagen sofort zu verlassen, daraufhin beleidigten und bepöbelten sie den Rettungssanitäter”, erklärt Einsatzleiter Max Ehrenberg vom Deutschen Roten Kreuz. Trotz der Unruhe konnten die Patientin versorgt werden und ins Krankenhaus gebracht werden.
Bereits bei einem weiteren Einsatz am Montagabend wurden die ehrenamtlichen Helfer beleidigt. Nachdem eine offensichtlich betrunkene Person in die Erft gefallen war, wurde sie vom Rettungswagen in ein nahegelegenes Krankenhaus transportiert. „Auf der Fahrt kippte dann aber scheinbar die Stimmung des Patienten. Er beleidigte die Besatzung des Rettungswagens”, sagt der Einsatzleiter.
Vor Beginn des Schützenfestes am vergangenen Freitag besuchte der Bürgermeister der Stadt Grevenbroich, Klaus Krützen, noch die ehrenamtlichen Helfer, um für Respekt gegenüber den Rettern zu werben. „Bis Montagabend haben wir auch durchaus positive Erfahrungen gemacht. Viele Leute haben sich für unsere Arbeit bedankt. Doch die Ereignisse am Montagabend zeigen, dass der Respekt vor den Helfern noch lange nicht in allen Köpfen verankert ist”, sagt Max Ehrenberg.
Nachtrag vom DRK:
Heute Mittag meldete sich die betreffende Person, bei uns via Facebook-Nachricht und entschuldigte sich höflich und in aller Form für sein Verhalten am gestrigen Abend.
Bei allem was passiert ist, möchten wir diese Reaktion nicht außer Acht lassen. Sich zu einer dummen Aktion hinreißen zu lassen ist das eine, im Nachhinein dafür gerade zu stehen das andere. Dazu gehört Mut. Natürlich nehmen wir die Entschuldigung an. Gleichzeitig hoffen wir, dass jetzt endlich alle verstanden haben, dass wir nur helfen wollen