Neuss – Das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erwartet für dieses Jahr über 300.000 neue Asylbewerber. Diese werden nach einem bestimmten Schlüssel auf die Städte in Deutschland verteilt.
Bislang hat die Stadt Neuss von der Anrechnung der Bettenplätze in der Zentralen Landeseinrichtung im ehemaligen St. Alexius-Krankenhaus profitiert. Die 500 Plätze dort sind inzwischen vollständig angerechnet.
Seit April bekommt nun auch Neuss steigende Zuweisungen von Menschen, die unter Einsatz ihres Lebens vor Verfolgung oder kriegerischen Auseinandersetzungen oder anderen Gründen fliehen und Zuflucht in Deutschland suchen.
Die aktuellen Schätzungen gehen von rund 50 Personen pro Monat aus. Die vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten, wie in der neuen Einrichtung am Berghäuschensweg, werden voraussichtlich im Mai vollständig belegt sein.
Bis Ende 2016 rechnet die Verwaltung mit einem Bedarf von bis zu 1000 neuen Plätzen zur Unterbringung der zugewiesenen Menschen; im Hinblick auf einen möglichen weiteren Anstieg der Asylbewerberzahlen sind aber bereits jetzt auch entsprechend höhere Kapazitäten in die Planungen einzubeziehen.
Die Stadtverwaltung hat daher ein Konzept zur sozialverträglichen dezentralen Unterbringung von ausländischen Flüchtlingen und Asylbewerbern in allen Stadtteilen entwickelt. Eine Karte mit einer Übersicht der Flächen und Objekte wird im kommenden Hauptausschuss, 23.04.2015, 17:00 Uhr, Ratssaal – Rathaus, den Ratsmitgliedern vorgestellt. Die ausgewiesenen Standorte wurden nach Prüfung objektiver Kriterien ausgewählt.