Dormagen – Auf Platinen löten, eine elektrische Schaltung konstruieren oder einem Patienten in einem Rollenspiel einmal Puls und Blutdruck messen – das alles konnten Jugendliche jetzt beim Dormagener Firmenberufsparcours erleben.
Bereits zum fünften Mal boten das städtische Jugendbildungsbüro und das Technikzentrum Minden gemeinsam das große „Speeddating“ für Unternehmen und potenzielle Auszubildende an. Mehr als 500 Schüler aus den weiterführenden Schulen nahmen daran teil. In der Dreifachhalle der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule konnten sie 14 Firmen und Einrichtungen mit insgesamt 22 Berufen kennenlernen.
Praxisnah luden die jeweiligen Ausbildungsanbieter zu kleinen Probearbeiten ein. Wer sich zum Beispiel für den Beruf des Anlagenmechanikers für Heizungs‑, Sanitär und Klimatechnik interessierte, konnte aus Kupferrohrstücken unter fachkundiger Anleitung ein Leitungsmodell nachbauen. Bei Ford galt es, selber einmal eine Verdrahtung vorzunehmen, um sich so dem Beruf des Elektronikers für Betriebstechnik anzunähern. Auch der Chempark Dormagen und RWE Power waren als große Arbeitgeber in der Region mit ihren Ausbildungszweigen vertreten.
Dass in eine leckere Curry-Sauce durchaus auch Cola gehören kann, erfuhren die Schüler am Stand des Alloheims, das unter anderem den Beruf des Kochs vorstellte. Die Diakonie stellte pflegerische Berufe vor. So konnten die Jugendlichen beispielsweise einmal einen Patientenlifter als Aufstehhilfe ausprobieren. Über die Arbeit von Gesundheits- und Kinderkrankenpflegern informierte das Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe im Rhein-Kreis Neuss. Das Jugendhilfezentrum Raphaelshaus und die Stadt Dormagen führten die Jugendlichen in die Tätigkeit von Sozialpädagogen ein. Die Sonnenapotheke beteiligte sich mit einem Medikamententisch, an dem die Schüler den Beruf der Pharmazeutisch-Technischen Assistentin kennenlernten. Und auch eine Steuererklärung durften die Schüler schon ausfüllen. Wie das geht, demonstrierte die Finanzverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen.
„Die Bilanz des Firmenberufsparcours war bei den Unternehmen durchweg positive. So wurden gleich schon etliche Praktika vereinbart“, berichtet Angelika Fernhomberg vom Jugendbildungsbüro. Auch Bürgermeister Erik Lierenfeld besuchte den Berufsparcours und nahm viel Zeit für Gespräche mit den Jugendlichen. Sein Fazit: „Die waren alle sehr interessiert.“