Dormagen – Liebe Dormagenerinnen und Dormagener. – Wenn die Häuser zu leuchten beginnen, wächst auch bei mir jedes Jahr die Vorfreude auf das Weihnachtsfest.
Es ist die Zeit, in der wir mit den Menschen zusammenkommen, die uns am liebsten sind. Wir besinnen uns auf das, was im Leben wichtig ist, und blicken dabei auch schon einmal langsam auf das zu Ende gehende Jahr zurück.
Für die Stadt Dormagen ist 2014 ein Jahr des Um- und Aufbruchs gewesen. Es hat sich einiges bei uns verändert, seit im Mai ein neuer Stadtrat gewählt wurde. Die nun herrschenden offenen Mehrheitsverhältnisse zwingen uns alle zu einer neuen Form des Umgangs. Entscheidungen müssen nun gut begründet und durch sachliche Argumente errungen werden, ein einfaches Machtwort reicht nicht mehr aus. Mehr Miteinander wagen – das ist das Gebot der Stunde. Ich sehe darin eine große Chance, wieder mehr demokratische Akzeptanz statt Politikverdrossenheit vor Ort zu erreichen.
Dass alle Seiten bereit sind, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen, zeigt die kurz vor Weihnachten noch gefundene Einigung zum städtischen Haushalt. Wenn er in überarbeiteter Form voraussichtlich am 27. Januar verabschiedet wird, können die Zuschüsse an Vereine, Hilfsorganisationen und die Träger der offenen Ganztagsschulen ohne großen Zeitverzug ausgezahlt werden. Ich bin allen Beteiligten dankbar, dass eine solche Übereinkunft möglich war.
Das Jahr 2014 wird uns in Dormagen genauso durch die Eröffnung des neuen Bahnhofs in Erinnerung bleiben. In Straberg freuten sich die Bürger über ihre neue Sportanlage. Wir haben gejubelt, als vier Dormagener erstmals bei einer Weltmeisterschaft den Mannschaftstitel im Säbelfechten für Deutschland geholt haben. Auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft lagen wir uns in den Armen. Für mich persönlich ist 2014 ohnehin ein Jahr, das ich nie vergessen werde.
Froh macht mich, dass die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt auch in Notsituationen beeindruckend reagiert haben. Bedingt durch die kriegerischen Auseinandersetzungen in Syrien, dem Irak und anderen Ländern kommen auch in unsere Stadt derzeit vermehrt Flüchtlinge. Jetzt haben sich Kirchen, Hilfsorganisationen und viele weitere Partner bei uns zusammengeschlossen, um diese Menschen in Dormagen freundlich willkommen zu heißen und ihnen dabei zu helfen, sich möglichst rasch zurechtzufinden. Dieser Runde Tisch Flüchtlingshilfe zeigt einmal mehr, wie viel in unserer Stadt möglich ist, weil wir viele engagierte Bürgerinnen und Bürger haben.
Im Jahr 2015 wird unser Gemeinwesen in Dormagen weiter gefordert sein. Vor uns liegen nach wie vor schwierige Aufgaben bei der Haushaltssanierung, denn das bisherige Haushaltssicherungskonzept der Stadt ist nicht ausreichend. Wir werden uns intensiv mit der Frage beschäftigen müssen, welche Leistungen die Stadt für ihre Bürgerinnen und Bürger künftig vorhält und ob alles im bisherigen Umfang erhalten werden muss. Dies kann nur im breiten Dialog mit den Menschen unserer Stadt geschehen.
Einen Bereich haben wir in Dormagen bei Sparmaßnahmen stets ausgeklammert – die Förderung von Kindern und Familien. Ich wünsche mir, dass dies weiter so bleibt, denn hier haben wir mit dem „Dormagener Modell“ bewiesen, dass sich gerade diese Investitionen lohnen. Auch in der Förderung des Ehrenamtes dürfen wir nicht nachlassen, denn die Vereine mit ihren vielen Angeboten und die vorhandenen nachbarschaftlichen Hilfen machen unsere Stadt lebens- und liebenswert.
Ich bedanke mich bei Allen, die sich auch im zurückliegenden Jahr wieder in vielen Stunden freiwilliger Arbeit für Dormagen eingesetzt haben. Mit ihnen erleben wir jeden Tag ein Stück Weihnachten, denn sie sind ein unermessliches Geschenk für unsere Stadt.
Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest und viel Glück, Gesundheit und Erfolg für 2015.
Erik Lierenfeld
Bürgermeister