Rhein-Kreis Neuss – (RadarServices) Die IT europäischer Unternehmen und Privatpersonen wird derzeit von massiven Angriffswellen mit sogenannten „Crypto-Lockern“ heimgesucht.
Crypto-Locker sind Schadprogramme, die sofort mit der Verschlüsselung ausgewählter Dateien beginnen, sobald ein PC oder Laptop verseucht wird. Diese Verschlüsselung trifft auch Netzlaufwerke (d.h. gemeinsame Laufwerke in Unternehmen), zu denen der Mitarbeiter Zugriff hat.
Um die Daten zu entschlüsseln, fordert das Schadprogramm zur Zahlung eines Lösegeldes (in den derzeit bekannten Fällen zwischen 400 und 10.000 EUR) auf. Kommt man dieser Forderung nicht nach, ist der Datenzugriff unmöglich. Es handelt sich somit quasi um eine „digitale Geiselnahme“.
Seit kurzem verseuchen Crypto Locker besonders viele Endgeräte im deutschsprachigen Raum. Auch in der – vermeintlich gut geschützten – IT von Unternehmen wurden Datenbestände verschlüsselt. Crypto-Locker gelangen meist durch getarnte E‑Mail Anhänge in ein Unternehmen. So können die Schadprogramme in PDF-Dokumenten (z. B. in gefälschten Rechnungen von bekannten Firmen) oder ZIP-Dateien versteckt sein.
Beim Öffnen des entsprechenden Dokuments beginnt der Crypto-Locker sofort mit der Verschlüsselung der Daten. Aufgrund der ständigen Mutation der Schadprogramme werden diese nicht sofort von einem Anti-Virus-Programm erkannt. Bei Unternehmen kann die Verschlüsselung von Daten auf Laptops, PCs oder ganzen Netzlaufwerken dann erheblichen finanziellen Schaden anrichten. Ist in diesem Fall kein Backup dieser Daten vorhanden, drohen große Einbußen bis hin zur vorübergehenden Betriebseinstellung.