Meerbusch – Eine noch engmaschigere Belegung von Kanalschächten mit so genannten Fressködern und eine akribische Kontrolle der Kanalisation sollen den Nagern des Leben schwer machen.
Die Stadtverwaltung verschärft ihre Maßnahmen zur Rattenbekämpfung. Im Zuge dessen öffnen Mitarbeiter des von der Stadt beauftragten Fachunternehmens Allservice derzeit rund 7.000 Kanalschächte im gesamten Stadtgebiet, in etwa jeden zweiten werden an Metallseilen ausgesuchte Köder auf die Rohrsohle gelegt. Alle Schächte werden fotografisch dokumentiert und per GPS gespeichert. Die Rheingemeinden sind bereits versorgt, jetzt ist der Stadtteil Lank-Latum an der Reihe
„Wenn das Stadtgebiet flächendeckend belegt ist, wird kontrolliert, ob die Köderstellen angenommen werden”, erklärt Matthias Unzeitig, Abteilungsleiter für Stadtentwässerung in der Stadtverwaltung.. Danach werden die rund 1.500 Schächte, an denen bereits Rattenbefall festgestellt worden ist, erneut mit Ködern bestückt.„So haben wir über die Populationen einen guten Überblick und wissen, wo wir eingreifen müssen.“
Rund 35.000 Euro lässt sich die Stadt jedes Jahr die Rattenbekämpfung im Kanalnetz kosten. „Eine unabdingbare Ausgabe“, meint Unzeitig. „Nur durch konsequente Bekämpfung können wir dem Befall Herr werden.“ Aber auch der Verbraucher könne helfen. Die dringende Empfehlung der Kanalfachleute: Keine Speisereste in die Toilette werfen!
Weitere 18.000 Euro aus dem Stadtsäckel sind jedes Jahr fällig, um die Ratten oberirdisch, von öffentlichen Plätzen und Schulhöfen oder aus Grünanlagen zu vertreiben. Und dort fallen die unbeliebten Krankheitsüberträger dem Menschen besonders auf. „Bei uns gehen jedes Jahr durchschnittlich 250 Bürgerhinweise auf Rattenbefall ein“, bestätigt Arnd Römmler vom Fachbereich Sicherheit und Ordnung der Stadtverwaltung. In der Nähe von Bäckereien, Eisdielen und Schulhöfen finden die Tiere auch in Meerbusch ein reiches Nahrungsangebot. Achtlos weggeworfene Brötchentüten, Schulbrote, Eishörnchen und andere essbare Dinge sorgen für einen vielfältigen Speisezettel.