Meerbusch – Schon seit 1827 setzen sich Schiedsmänner ehrenamtlich in der vor- bzw. außergerichtlichen Streitschlichtung ein. Frauen wurden erstmals 1926 zugelassen.
Das System, das seinerzeit in Preußen eingeführt wurde, hat sich bis heute bewährt. In NRW und weiteren 11 Bundesländern sind Frauen und Männer als Schiedspersonen vor Ort tätig.
Axel Sadzik hat bereits zwei Amtsperioden als stellvertretende Schiedsperson hinter sich. Er vergleicht sich gerne mit einem Sportler auf der Reservebank. „Als Beteiligter in der zweiten Reihe habe ich Zeit, nicht nur auf das gesprochene Wort, sondern auch auf die individuelle nonverbale Kommunikation zu achten.” Das Ehrenamt ist für ihn unverzichtbar für unsere Gesellschaft und die Entscheidung, noch einmal zu kandidieren, fiel ihm leicht. Nachdem der Rat der Stadt Meerbusch ihn im Mai wiederwählte und die Bestätigung durch das Amtgericht Neuss erfolgte, tritt er jetzt seine nunmehr dritte Amtszeit von fünf Jahren an. Nachdenklich erzählt er „Manchmal sind Antragsteller und Antragsgegner gar nicht weit voneinander entfernt. Und trotzdem bedarf es immer wieder der ruhigen und geschickten Moderation des Schlichters.”
In Meerbusch sind drei Schiedspersonen gemeinsam mit ihren jeweiligen Vertretern für Sie da: In Büderich sind das Birte Wienands mit ihrem Vertreter Axel Sadzik, in Osterath Dieter Steinfels und sein Vertreter Dr. Eckard Werner, in allen übrigen Stadtteilen Claudia Brauns und ihr Vertreter Lothar Bensch.
Unterstützung von der Stadt Meerbusch erhalten die Schiedspersonen durch die Übernahme aller Sachkosten, die mit diesem Amt entstehen. Regelmäßige Treffen zwischen den Schiedsleuten und dem Fachbereich sorgen darüber hinaus für den notwendigen Informationsaustausch, ohne dass die Kommune Einfluss auf die Schiedsleute oder die Verfahren nimmt.