Krefeld/Neuss (ots) – Ein wohnungsloser 39jähriger verständigte am Donnerstag, den 07.08.2014 gegen 23:36 Uhr die Polizei, weil er von zwei Männern verfolgt werde.
Die beauftragte Streifenwagenbesatzung staunte nicht schlecht, nachdem sie sowohl den Melder als auch seine „Verfolger” auf der Hansastraße vor der dortigen Polizeiwache antreffen konnten und sich der vorausgegangene Sachverhalt aufgeklärt hatte.
Wie sich herausstellte handelte es sich bei einem der „Verfolger” um einen 25jährigen Kioskbetreiber aus Neuss. Dort war der 39-Jährige gegen 19:45 Uhr desselben Abends erschienen und hatte diesem zwei Mobiltelefon-Nachbauten, wie sie zu Vorführungszwecken genutzt werden (sog. „Dummys”), als Originale verkauft.
Nachdem der Mann das Geld für die Geräte bereits erhalten hatte und vorgab noch die Kaufbelege aus seinem Fahrzeug holen zu wollen, flüchtete dieser jedoch. Bei genauerer Inaugenscheinnahme der Telefone, stellte der Geschädigte schließlich den Betrug fest. Da er sich an die Krefelder Städtekennung im Kennzeichen des Beschuldigten erinnern konnte, fuhr er in Begleitung eines 30jährigen Bekannten nach Krefeld.
Nach ca. zweistündigen Suche wollten beide schließlich aufgeben, als sie den Beschuldigten an einer Tankstelle auf der Oppumer Straße entdeckten. Als die Männer ihn dort zur Rede stellten, flüchtete der 39-Jährige mit seinem Fahrzeug. Der Geschädigte und sein Bekannter folgten ihm.
Im Laufe seiner Flucht kam dem Beschuldigten das Fahrzeug eines 65jährigen Krefelders auf der Hubertusstraße in die Quere. Dieser war gerade im Begriff zu wenden, als ihn der Beschuldigte rammte, um sich den Weg für seine weitere Flucht zu ebnen. Nach dem Zusammenstoß, bei dem der 65-Jährige glücklicherweise unverletzt blieb, entfernte sich der Beschuldigte und setzte seine Flucht fort, bis ihn augenscheinlich der Mut verließ und er die Wache aufsuchte.
Dort durfte er dann auch verweilen. Er wurde vorläufig festgenommen. Sein Führerschein wurde sichergestellt. Bei der Durchsuchung des Beschuldigten konnte zudem ein weiterer „Dummy”, sowie ein Gesamtbargeldbestand im dreistelligen Bereich aufgefunden werden. Die Ermittlungen dauern an.