Neuss-Holzheim – Am Ortsrand von Holzheim hat die InfraStruktur Neuss AöR (ISN) in den vergangenen Wochen den Mischwasserkanal, der in den Roisdorfer Graben führt, komplett modifiziert.
Im Zuge des Neubaugebietes „Am Wannloch“ war die Baumaßnahme aus gewässerökologischen Gründen notwendig geworden. Das Ergebnis wird ein Regenüberlaufbecken im naturnahen, offenen Ausbau sein. Es ersetzt dann die bislang in der freien Landschaft störende Betonsohle. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 400.000 Euro. Darin enthalten sind auch die Kosten für den Ankauf von rund 8.000 Quadratmeter Waldfläche.

Das Waldgebiet „Im Rosengarten“ sowie der Roisdorfer Graben sind wohl nur den unmittelbaren Anwohnern bekannt. Am südöstlichen Ortsrand von Holzheim und Nahe der Eppinghovener Mühle zweigt ein kleiner landwirtschaftlicher Weg ab und führt direkt in das Waldgebiet. Der Besuch lohnt sich.
„Der Um- und Ausbau des Regenüberlaufbeckens „Im Rosengarten“ ist durchaus ein Musterbeispiel, wie das Meistern einer technischen Herausforderung zu einer Verbesserung des Landschaftsbildes führen kann“, ist Wilhelm Heiertz, technischer Leiter der ISN, hochzufrieden mit der in der Umsetzung befindlichen Lösung. „Primäres Ziel ist es, die bei stärkeren Niederschlägen – so wie auch in den vergangenen Tagen – aus dem Roisdorfer Graben in den Millischgraben abgeleitete Wassermenge zu reduzieren“. Dieses Ziel wird erreicht, indem im Waldgebiet „Im Rosengarten“ das erforderliche Wasserrückhaltevolumen im aufgeweiteten Roisdorfer Graben realisiert wird. Ein Drosselbauwerk am Ende des Erdbeckens reguliert fortan den Wasserabfluss.
Zufrieden zeigt sich auch der Rhein-Kreis Neuss als Untere Wasser- und Untere Landschaftsbehörde. „Die plangerecht umgesetzte Maßnahme entspricht sowohl den wasser- als auch den landschaftsrechtlichen Anforderungen an eine gewässerverträgliche Einleitung. Die Zeiten naturferner wasserbautechnischer Lösungen gehören seit Jahren zur Vergangenheit“, so Andreas Jentzsch, technischer Leiter der Unteren Wasserbehörde beim Rhein-Kreis Neuss.
„Dies ist es gutes Beispiel für einen naturnahen Ausbau. Mit der Reaktivierung eines rund 160 Meter langen, bislang weitestgehend verlandeten Abschnittes schaffen wir die notwendige Verbindung zwischen Ober- und Unterlauf des Roisdorfer Grabens“, erklärt ISN-Bauleiter Martin Hartmann. Im Rahmen eines sogenannten landschaftspflegerischen Begleitplans werden in den kommenden Wochen durch ein beauftragtes Gartenbauunternehmen weitere nachhaltige ökologische Verbesserungen vor Ort durchgeführt. Die Gesamtfertigstellung ist für Oktober 2014 geplant.