Dormagen-Zons – An den Ursprungsort ihrer Geschichte kehrten jetzt 20 Mitglieder der jüdischen Familie Zuntz zurück. Ihr Name geht auf einen Pesach von Zons zurück, der in historischen Quellen für das Jahr 1488 belegt ist.

Mit seiner Ehefrau Ogy und seinem Sohn Michel zog er aus der rheinischen Zollfeste nach Frankfurt am Main in die Judengasse. 16 Generationen später trägt die Familie immer noch den Namen ihres Herkunftsortes in der einstigen Schreibweise. Sie hat bekannte Wissenschaftler hervorgebracht – wie etwa den 1794 geborenen Leopold Zuntz, der als Begründer der Wissenschaft vom Judentum gilt, oder den Physiologen Nathan Zuntz, der 1847 in Bonn zur Welt kam. Bekannt ist auch die 1837 entstandene Kaffeemarke Zuntz, die noch bis 1980 bestand. In Frankfurt erinnern heute Stolpersteine an die Familienmitglieder, die im Dritten Reich ermordet oder vertrieben wurden.
Bereits vor vier Jahren kam eine größere Gruppe aus der Familie nach Zons, um ihren Ursprungsort kennenzulernen. Die jetzigen Besucher reisten alle aus Israel an, wo sie in dem Kibbuz Beit Shean in der Nähe des Toten Meers leben. Bürgermeister Erik Lierenfeld empfing die Gäste in der Zonser Tourist-Info und konnte von ihnen einen Familienstammbaum entgegennehmen. Diesen verwahrt jetzt Kreisarchivar Dr. Stephen Schröder, der in perfektem Englisch eine Führung durch die Zollfeste anbot. Als Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Dormagen-Kiryat Ono nahm auch Uwe Schunder an der Begegnung teil.