Dormagen – Die Stadt Dormagen gehört zu den ersten sechs Kommunen in Nordrhein-Westfalen, die vom Land mit dem neuen „Meilenstein”-Zertifikat für ihren sparsamen Flächenverbrauch ausgezeichnet wurden.
Aus den Händen von Umweltminister Johannes Remmel konnte Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann heute in Düsseldorf die Urkunde entgegennehmen. „Sie haben sich dieses wichtige Thema zueigen gemacht und sind hier Vorreiter”, gratulierte Remmel.
„Für uns ist dies ein superschneller Erfolg, denn erst im Frühjahr haben wir uns entschlossen, an diesem Öko-Audit teilzunehmen”, freute sich Bürgermeister Hoffmann. „Dass wir jetzt schon das Zertifikat erhalten, ist ein Beleg dafür, dass wir in der Stadtentwicklung bereits über eine umweltgerechte Ausrichtung verfügen. Diese Zielsetzung soll in Zukunft noch gestärkt werden.”
Mit einer Gesamtergebnis von 56,6 Prozent der erreichbaren Punkte konnte Dormagen gleich auf Anhieb die 50-Prozent-Hürde für die erste Zertifizierungsstufe deutlich überspringen. „Dormagen punktete vor allem bei der Innenentwicklung durch die Integration von neuen Baugebieten”, bilanzierte das Umweltministerium.
In dem Zertifizierungsverfahren wurden unter anderem die aktuelle Flächensituation, die planerischen Steuerungsinstrumente, die Kommunikation und Kooperation in Sachen Flächenverbrauch und die organisatorische Aufstellung der Stadtverwaltung bewertet. „Innerhalb weniger Wochen haben wir alle verfügbaren Daten und Fakten zu diesen Kriterien zusammengetragen. Das war schon eine sportliche Herausforderung, aber am Ende hat es sich gelohnt”, berichtet Städtebaufachbereichsleiter Gregor Nachtwey. Betreut wurde das Zertifizierungsverfahren von den Mitarbeiterinnen Beate Reith und Alexandra Juszczak.
Das Meilenstein-Projekt wird von der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 und dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung im Auftrag der Landesumweltministeriums betreut. Hintergrund ist der stetig wachsende Verlust von bisher landwirtschaftlichen genutzten Arealen. Nach Angaben des Landes werden in NRW täglich etwa zehn Hektar dieser Flächen verbaut – für neue Wohnsiedlungen, Gewerbegebiete oder Verkehrswege. Die Landesregierung will diesen Wert bis 2020 halbieren und strebt langfristig einen „Netto-Null-Verbrauch” an.