Dormagen-Gohr – Sicherheitszäune umgeben den rund 20 Meter hohen Baum schon seit mehreren Wochen. Jetzt steht fest:
Eine mehr als 80 Jahre alte Trauerweide am Bivetsweg muss wegen fehlender Standfestigkeit und akuter Bruchgefahr in der Krone gefällt werden. Dies ergab ein Fachgutachten im Auftrag der zuständigen Technischen Betriebe Dormagen. „ ”Wir bitten um Verständnis, das uns zum Schutz der Passanten leider keine andere Wahl bleibt”, erklärt der Leiter der Technischen Betriebe, Gottfried Koch.
Schon eine erste Überprüfung des Baumes durch Mitarbeiter des städtischen Tochterunternehmens und die Untere Landschaftsbehörde des Kreises hatte eine akute Umsturzgefahr ergeben. Auch aufgrund von Anwohnerbeschwerden gaben die Technischen Betriebe dann noch einmal ein Gutachten bei einem vereidigten Sachverständigen in Auftrag. Dieser kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Trauerweide nahe an dem allgemeinen Höchstalter für Weidenarten von „unter 100 Jahren” befindet. Durch Pilzbefall sei der Stamm stark geschädigt. Hohlklänge seien in Teilen des Stammes bis in eine Höhe von rund zwei Metern vernehmbar. Dies lasse den Rückschluss zu, „dass ein Drittel des Stammes bereits von der Weißfäule zersetzt ist”.
Auch die Wurzeln und die Krone sind laut Gutachter durch den Pilzbefall geschädigt. Die Krone weise „an zahlreichen Stellen Holzfäule und dadurch bedingtes Totholz” auf. „Daher geht auch von der Krone eine erhebliche Bruchgefahr aus”, so der Sachverständige. Durch einen möglichen Rückschnitt lasse sich die Standsicherheit des Baumes wegen des hohen Alters und der vorhandenen Schäden nicht mehr gewährleisten. Auch nach einer Verkleinerung der Krone sei die Trauerweide weiterhin bruchgefährdet.
„Der Baum muss aus Gründen der Verkehrssicherheit kurzfristig entfernt werden”, heißt es abschließend in dem Gutachten. Voraussichtlich in der Woche ab dem 16. Juni lassen die Technischen Betriebe die Fällung vornehmen.