Dormagen – Vollalarm herrschte wegen des Unwetters am gestrigen Abend auch bei der Feuerwehr Dormagen. Zu 26 Einsätzen mussten die Helfer ausrücken.
Neben entwurzelten Bäumen und schweren Ästen, die vielfach auf Straßen und Häuser fielen, war ein Schwerpunkt der Stürzelberger Rheinhafen. Dort drohte ein 780 Tonnen schwerer Kran von der Kaimauer in den Fluss zu stürzen. „Die Rheinschifffahrt musste aus Sicherheitsgründen vorübergehend komplett gesperrt werden. Auch heute noch ist der Rhein an dieser Stelle nur einseitig befahrbar, weil der Kran sich in Schräglage befindet”, berichtet Feuerwehrleiterin Sabine Voss. Der Schaden für das betroffene Unternehmen dürfte in die Millionenhöhe gehen.
Die Bundesstraße 9 war am gestrigen Abend wegen der Wassermassen und zahlreicher Äste auf der Fahrbahn nicht mehr befahrbar. Umgestürzte Bäume liegen dort auch auf dem neuen Radweg am südlichen Stadteingang. Auf die Alte Schule in Hackenbroich stürzte ein 30 Meter hoher Baum, der vor dem Eingang stand. Auch der Friedrich-Ebert-Straße wurden ein Haus und ein Fahrzeug durch umstürzende Bäume beschädigt. Die Platanen auf dem Marktplatz sind durch das Unwetter schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Am Ehrenfriedhof musste der Bereich um die Kapelle an der Ecke Römerstraße/Nettergasse wegen umgerissener Bäume abgesperrt werden. Dies sind nur einige Beispiele für die Auswirkungen der schweren Gewitterböen. Im Hochbetrieb befinden sich die Mitarbeiter der Grünflächenabteilung bei den Technischen Betrieben Dormagen. Einen Überblick zu Schäden an städtischen Gebäuden verschafft sich derzeit der zuständige Eigenbetrieb.
Wegen zahlreicher umgestürzter Bäume sind die Waldwege derzeit nicht passierbar. Das städtische Ordnungsamt rät den Bürgern, Waldwege und den Wald wegen anhaltender Windbruchgefahr nicht zu betreten und allgemein auf den Straßen besondere Vorsicht walten zu lassen. Die Feuerwehr kann bei Schäden an Häusern oder Bäumen nur helfen, wenn Gefahr im Verzug ist. Auch heute noch sind die Einsatzkräfte neben den Mitarbeitern der Technischen Betriebe vollauf damit beschäftigt, die Straßen und Wege freizuräumen. Wie gefährlich die Situation bei dem Unwetter war, musste ein Feuerwehrmann gestern Abend selbst erfahren. Auf dem Weg zum Gerätehaus fuhr er mit seinem Wagen in einen umgestürzten Baum. Er selbst kam unverletzt davon, das Fahrzeug erlitt jedoch einen Totalschaden.
Der Löschzug Gohr war im benachbarten Neuss im Einsatz. Dort herrschte Großalarm wegen des eingestürzten Schützenzelts auf der Neusser Furth.