Neuss – Sebastian Rosen, Mitglied des Neusser Stadtrates, nahm die Diskussion um die Wahlkampfutensilien von Yasar Calik, eine Tasche mit Halbmond/Stern innerhalb des C des CDU Logos, zum Anlass für eine Veranstaltung.
Der Neusser Werbeanzeige hatte das Thema aufgegriffen und so eine Diskussion, auch innerhalb der CDU Neuss, entfacht. Redakteur Frank Möll, verantwortlich für diese Berichterstattung, und Sebastian Rosen sind persönlich sehr gut bekannt. Herr Möll war bei der Veranstaltung jedoch nicht zugegen.
Ein Referenten dieser Veranstaltung war Michael Hesemann: „.. ein deutscher Historiker, Autor, Dokumentarfilmer und Fachjournalist für parawissenschaftliche, zeit- und kirchengeschichtliche Themen.“ Quelle Wikipedia
Im Pfarrsaal des Kardinal Bea Haus, in Vogelsang, fanden sich ca. 150 Zuhörer ein. Sebastian Rosen eröffnete die Veranstaltung mit den Worten: „Die Botschaften von Parteien müssen für ihre jeweiligen Wähler erkennbar sein.“ In seinen weiteren Ausführungen lag ein Schwerpunkt auf der Feststellung, dass in einer Parteiendemokratie auch für Migranten der Weg, in selbige, offenstehen sollte.
Neben einem Seitenhieb gegen die SPD, deren Status er als „Splitterpartei“ titulierte, legte Herr Rosen einen weiteren Schwerpunkt auf Toleranz betreffend der unterschiedlichen Religionen.
Herr Rosen übergab das Wort an Herrn Michael Hesemann. Dieser erklärte zu einer Versachlichung der Thematik beitragen zu wollen.
Herr Hesemann bestritt die Aussage eines Druckirrtums: „Natürlich war der Halbmond im CDU-Logo kein Unfall. Wer behauptet, ein Drucker habe da eigenmächtig gehandelt, der drückt sich vor der Verantwortung. Kein Drucker würde ohne Auftrag je ein Logo verändern.“
Und weiter: „Wenn ein Bewerber um ein politisches Amt Druckaufträge lieber ins Ausland vergibt als in die Stadt, in der er kandidiert, muss er sich die Frage gefallen lassen, mit welcher Heimat er verbunden ist.“ Anmerk. d. Red.: Die Taschen wurden in der Türkei bedruckt
Es folgte: „Wenn er (Yasar Calik, Red.) sich dagegen mit einer dummen Ausrede aus der Affäre holen will, belegt er damit nur seine Unfähigkeit, Verantwortung für einen Fehler zu übernehmen – aller Wahrscheinlichkeit nach sogar seinen eigenen Fehler. Man muss sich fragen, ob ein solcher Mensch noch wählbar ist.“
Es folgte ein Ausflug in die Geschichte des Symbols Halbmond. In deren Verlauf der Weg über die „..sumerischen, akkadischen, assyrischen und babylonischen Rollsiegeln, wo er für den Mondgott Sin steht.“ bis zu Muhammad, der seine Religion mit Gewalt durchsetzte „Wer fortan nicht den Islam annehmen wollte, wurde getötet – darunter auch ein jüdischer Stamm, der zuvor mit ihm verbündet gewesen war.“
„Das Töten der Ungläubigen, die über den Islam regieren wollen, wird nun zur heiligen Pflicht … Wer einen Ungläubigen tötet, ob im Verborgenen oder offen, der wird von Gott belohnt.“
„.. Der Begriff „Islam“ bedeutet „Unterwerfung“. Und das eben nicht nur spirituell, sondern auch ganz weltlich, durch Eroberung und Tributpflichtigmachung religiöser Minderheiten und durch ein rigides Strafgesetzbuch, die Scharia.“
Mit den vorstehenden Zitaten wurde von Herrn Hesemann der Unterschied zur christlichen Glaubenslehrer eindringlich verdeutlicht. Michael Hesemann beendete seine Ausführungen u. A. mit diesem Satz:
„Dies, meine Damen und Herren, ist kein Gericht. Wir wollen niemanden verurteilen, wir wollen aus Fehlern lernen. Das geschieht nicht, indem man diese unter den Teppich kehrt oder hysterisch gegen jene polemisiert, die einen Fehler erkannt haben.“
Im Vergleich zu der Vortragslänge von Michael Hesemann fasste sich der zweite Redner, Albrecht von Croÿ, Experten für Kommunikation, Unternehmensberater und Journalisten, kurz.
Hier wurde die unzureichende Kommunikationsfähigkeit der Parteien und deren Anliegen kritisiert.
„Das Ziel von politische Kommunikation kann niemals sein, möglichst oft in den Medien präsent zu sein oder möglichst oft und auffallend eine neue Sau durchs Dorf zu treiben.“
Und im Bezug auf Zugehörige anderer Religionen in der CDU führte er aus: „Es ist ein richtiges und im Sinne der Integration ermutigendes Zeichen, einen muslimischen Kandidaten aufzustellen. Aber im Sinne einer stringenten Kommunikation doch nur dann, wenn dieser mit beiden Beinen fest auf der Basis der Partei und deren Werte steht.“
Viele Passagen der Redner wurden vom Publikum mit Applaus bedacht. Besonders diese, wo es um die Abgrenzung christlicher Werte ging. Michael Hesemann traf die Geisteshaltung und erhielt Zuspruch für seine Ausführungen. Es stellt sich nur die Frage, warum ein Referent dessen Ziel es war vermittelnd zu agieren, sich in dieser Art und Weise ausdrückt und als Historiker so massiv eine Einzelperson angreift? Ob die Zwischenausführungen von Herrn Hesemann, „.. Hochachtung vor den gottsuchenden Menschen..“, in der Gesamtheit der Ausführungen eine vermittelnde Ausrichtung zulässt, sollte der Leser für sich entscheiden.
Sebastian Rosen wird die eingeladenen Referenten gezielt und mit Bedacht ausgewählt haben, wohl wissend um deren Wirkung. Dies erscheint für die Einheit der Neusser CDU eher abträglich und lässt innerparteiliche Missgunst vermuten oder sollten die Zuhörer annehmen, die Angriffe von Herrn Hesemann auf Yasar Calik sein für Sebastian Rosen unerwartet erfolgt?