Rhein-Kreis Neuss – (vz-nrw.de) Wer mit Strom heizt, sollte jetzt die Zeit der kalten Heizkörper nutzen, um in Ruhe einen Vertragswechsel zu prüfen.
Denn Heizstromkunden sind nicht mehr überall auf einen konkurrenzlosen örtlichen Anbieter angewiesen. Für Haushalte mit Nachtstromspeicherheizungen und Elektro-Wärmepumpen tun sich vielerorts preisgünstigere Alternativen auf – bei anderen Anbietern oder durch zusätzliche Tarife des örtlichen Versorgers. Durch einen Wechsel können manche Verbraucher jährlich hunderte Euro sparen. Das zeigt eine Stichprobe der Verbraucherzentrale NRW. Doch die Einsparmöglichkeiten des Einzelnen hängen von mehreren Bedingungen ab. Heizstromkunden auf der Suche nach dem günstigsten Angebot empfiehlt die Verbraucherzentrale NRW deshalb folgende Schritte:
- Günstigeren Tarif beim bisherigen Versorger erfragen: Den geringsten Aufwand bedeutet der Wechsel in einen günstigeren Tarif beim bisherigen Versorger. Ein Anruf oder ein Blick auf die Internetseite des Unternehmens lohnt sich in vielen Fällen: Bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch reicht die jährliche Ersparnis in der Stichprobe von 30 Euro bei den Stadtwerken Duisburg bis rund 420 Euro bei der NEW in Mönchengladbach. Diese Zahlen gelten für Speicherheizungen mit der geläufigsten Art der Verbrauchserfassung, der gemeinsamen Messung. Allerdings halten längst nicht alle örtlichen Versorger eine günstigere Alternative bereit, und ein Anbieterwechsel bringt häufig deutlich mehr. Die RWE als größter Versorger etwa bietet durch einen Tarifwechsel bei gemeinsamer Messung eine Ersparnis von 38 Euro, ein Anbieterwechsel jedoch macht bis zu knapp 340 Euro möglich.
- Technisch passende Anbieter ermitteln: Welche anderen Anbieter überhaupt in Frage kommen, hängt von der Art der Heizung und der Verbrauchserfassung ab. Nur wenige Unternehmen bieten Verträge sowohl für Wärmepumpen als auch für alle Varianten bei Speicherheizungen an. Für die Suche nach einem neuen Lieferanten müssen Heizstromkunden deshalb wissen, wie sie technisch aufgestellt sind, sprich: Wie ihre Zähler aussehen. Bei Speicherheizungen ist zunächst entscheidend, ob der Verbrauch in der so genannten gemeinsamen Messung vom selben Zähler erfasst wird wie der Haushaltstrom, oder in getrennter Messung mit einem eigenen Zähler. Bei der getrennten Messung, die auch bei Wärmepumpen üblich ist, stellt sich zusätzlich die Frage, ob der separate Heizstromzähler ein oder zwei Zählwerke hat. Wer seine Messweise kennt, kann passende Anbieter auf einer Liste der Verbraucherzentrale NRW finden, die unter www.vz-nrw.de/heizstromanbieter (pdf) zum Download bereitsteht.
- Lage im Liefergebiet klären: Die Auswahl an Anbietern ist regional sehr unterschiedlich. An manchen Orten gibt es bis zu zwölf Anbieter, an anderen nur zwei oder drei. Entscheidend dafür, von welchen Unternehmen Verbraucher ihren Heizstrom beziehen können, ist ihre genaue Wohnanschrift. Auf der Internetseite eines Lieferanten oder mit einem Anruf können Interessenten klären, ob sie Kunde werden können. Eine Liste mit Anbietern und ihren Kontaktdaten steht ebenfalls unter www.vz-nrw.de/heizstromanbieter (pdf) zum Download bereit. Von den technisch und räumlich in Frage kommenden Lieferanten können sich Verbraucher Angebote zum Vergleich erstellen lassen. Für Heizstromkunden mit getrennter Messung gibt ein Tarifrechner auf dem Vergleichsportal www.verivox.de nutzbare Ergebnisse aus. Sie eignen sich zu einer ersten Orientierung, enthalten aber nicht alle Anbieter.
Hilfe bei der Suche nach dem aktuell günstigsten Heizstromtarif gibt es ab sofort in 20 Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW im Rahmen der kostenpflichtigen Rechtsberatung zu Strom- und Gaspreisen. Eine Liste dieser Beratungsstellen finden Interessierte hier: www.vz-nrw.de/heizstrommarkt. Grundlegende Auskünfte zum Tarif- und Anbieterwechsel erhalten Verbraucher auch in allen weiteren 39 Beratungsstellen.