Rhein-Kreis Neuss – Das Risiko, an einer Tuberkulose zu erkranken, ist nach wie vor nicht gebannt. Darauf weist das Gesundheitsamt des Rhein-Kreises Neuss anlässlich des Welttuberkulose-Tags am heutigen Montag, den 24. März, hin.
Das Robert-Koch-Institut hatte zuvor die neuesten Zahlen veröffentlicht: 4220 Neuerkrankungen gab es im Jahr 2012 in Deutschland. Vor allem in den Großstädten und Ballungsräumen traten sie auf. In den vergangenen vier Jahren ist die Zahl der Neuerkrankungen nur noch sehr gering zurückgegangen.
Diese Beobachtung können Dr. Stephanie Rossmann und Heike Stefen aus der Abteilung für Tuberkulosefürsorge des Kreisgesundheitsamts bestätigen. 2013 wurden 22 Fälle von Tuberkulose-Neuerkrankungen im Rhein-Kreis Neuss gemeldet. „Das entspricht einer Rate von 4,9 Neuerkrankungen auf 100 000 Einwohner und liegt damit etwas unter dem Bundesdurchschnitt von 5,2 aus dem Jahr 2012”, so Gesundheitsdezernent Karsten Mankowsky. Überwiegend handelte es sich um eine Tuberkulose der Lunge, die nach Einatmen von Sekrettröpfchen, die den Erreger Mykobakterium tuberkulosis enthalten, auftreten kann.
Aufgabe des Kreisgesundheitsamts ist es, den Erkrankten die Behandlung in Zusammenarbeit mit den Fachärzten und Krankenhäusern zu sichern sowie die Menschen im persönlichen Umfeld auf eine Ansteckung hin zu untersuchen. 2013 wurden allein 1000 dieser so genannten Umgebungsuntersuchungen durchgeführt. Die Menschen, die sich mit Tuberkulose infiziert hatten, wurden zur Behandlung an Ärzte beziehungsweise Krankenhäuser weitergeleitet. Ziel ist es, die Verbreitung der Infektion nach dem Schneeballprinzip zu verhindern und damit letztlich die von der Weltgesundheitsorganisation WHO angestrebte Ausrottung der Tuberkulose bis zum Jahr 2050 zu erreichen.