Meerbusch – Am 25. Mai 2014 ist auch in Meerbusch „Großwahltag“: Neben den Kommunal- und Europawahlen steht nach der Première im Jahr 2010 zum zweiten Mal die Wahl zum Integrationsrat an.
Laut Gemeindeordnung NRW muss in allen Kommunen, in denen mehr als 5.000 ausländische Mitbürger leben, ein Integrationsrat gewählt werden, der die Interessenten der Migrantinnen und Migranten vertritt. Idealerweise setzt er sich aus zwei Dritteln direkt gewählter Migrantenvertreter und einem Drittel Ratsmitglieder zusammen.
Die Größe des Gremiums ist in der Gemeindeordnung nicht festgelegt. Es ist nur festgeschrieben, dass der Integrationsrat aus direkt gewählten Migrantenvertretern sowie aus der Mitte des Stadtrates entsandten Ratsmitgliedern besteht.
Jetzt können sich neue Kandidaten melden. Damit das funktioniert, rührt der Integrationsrat selbst die Werbetrommel: „Wir möchten möglichst viele Meerbuscher ermutigen, zu kandidieren“, so Ingrid Maas. „Die Mitarbeit im Integrationsrat ist eine ideale Möglichkeit, sich in das kommunalpolitische Geschehen unserer Stadt einzubringen.“ Dies gelte insbesondere für Migranten aus außereuropäischen Staaten, die nicht an der Kommunalwahl teilnehmen dürfen. Einige Mitglieder des amtierenden Rates werden erneut kandidieren, andere scheiden aus. „Es ist also Platz für neue Kräfte und neue Ideen.“
„Wegen der angestiegenen Zahl von Flüchtlingen haben wir uns in den vergangenen Monaten auch mit der Situation der Flüchtlingsarbeit und der Unterbringung der Menschen in den Flüchtlingsheimen beschäftigt“, berichtet Ingrid Maas. Der Integrationsrat will darauf hinwirken, dass die städtischen Hilfsangebote für Flüchtlinge – zum Beispiel bei der Sprachförderung oder bei der Wohnungssuche – ausgebaut werden.
Aktuell diskutiert das Gremium Möglichkeiten, die Stadtverwaltung interkulturell zu öffnen. Dabei geht es unter anderem darum, herauszufinden, welche interkulturelle Kompetenz die Verwaltung besitzt und wie vorhandene Sprachkenntnisse der Mitarbeiter optimal genutzt werden können. Ingrid Maas hat dazu eine klare Auffassung: „Wir sind überzeugt, dass Integration nur dann dauerhaft gelingen kann, wenn sie auf allen Ebenen der Gesellschaft ankommt.“ Umso wichtiger sei es, einen starken Integrationsrat zu bilden, der Initiative ergreift und die Interessen der Migranten deutlich artikuliert.
Jetzt hofft der Integrationsrat auf neue Mitstreiter, die etwas bewegen und sich einbringen wollen. „Wir berichten den Interessenten gern noch detaillierter über unsere Arbeit und informieren natürlich auch gern über die Wahlmodalitäten“, so Ingrid Maas. Den Kontakt zu den Mitgliedern des Integrationsrates stellt Anja Flintrop her. Als Mitarbeiterin im Fachbereich Soziales und Jugend der Stadtverwaltung betreut sie denn Integrationsrat als „Geschäftsstelle“. Fragen beantwortet Anja Flintrop unter der Telefonnummer 02159 /916–529.