Dormagen – In einem Brief an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft setzt sich Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann dafür ein, das Modellprojekt „Jugendstrafvollzug in freien Formen” im Dormagener Raphaelshaus fortzuführen.
Der Bürgermeister erinnert in seinem Schreiben an den jüngsten Besuch der Ministerpräsidentin vor Ort. Diese hatte sich im Januar über das „Dormagener Modell” zur frühen Förderung von Kindern und die neu entwickelten Hilfen auch für den Übergang von der Schule in den Beruf informiert. Das Ziel sei dabei, „kein Kind zurückzulassen”, greift Hoffmann ein Landesmotto auf. „Dies geschieht aber gerade hier in Dormagen auf Veranlassung von Herrn Justizminister Thomas Kutschaty”, kritisiert er die Entscheidung, das Modellprojekt im Raphaelshaus zu stoppen.
Der Bürgermeister macht in seinem Brief deutlich, dass er die Verfehlungen eines einzelnen Mitarbeiters in dem Jugendhilfezentrum in keinster Weise beschönigen wolle und persönlich verurteile. Dies dürfe jedoch nicht dazu führen, ein in anderen Bundesländern schon seit Längerem erfolgreich laufendes Projekt nunmehr mit einem Federstrich zu beenden.
Weiter heißt es in dem Brief: „Der Dormagener Weg ist für mich nicht nur ein Weg für den Übergang von der Schule in Beruf und Ausbildung.” Es sei auch ein Weg, um junge Menschen, die zu scheitern drohen, rechtzeitig aufzufangen. „Dieser Aufgabe stellt sich das Raphaelshaus mit großem Einsatz und Erfolg”, so Hoffmann. Er bittet die Ministerpräsidentin daher eindringlich, die Landesentscheidung zu überdenken.