Neuss – Mit erheblicher Verzögerung wurde die erfolgreiche Bombenentschärfung in Gnadental, an der Dunantstraße, gemeldet. Insgesamt 2 1/2 Stunden waren bis zu diesem Zeitpunkt verstrichen.

Die eigentliche Zeit für die Entschärfung der britische 10-Zentner-Bombe betrug 30 Minuten. In diesem Zeitrahmen können die Sprengmeister des Kampfmittelräumdienstes, Jost Leisten und Peter van Eck, im Regelfall Entwarnung geben. Der Blindgänger befand sich in einer Tiefe von ca. sechs Metern. Ein teil der Erdreiches wurde abgebaggert, die weiteren vier Meter wurden über einen Stützring abgesichert.
Die Problematik in diesem Fall waren die neuen Richtlinien zur Bombenentschärfung. Blindgänger sind unverzüglich zu sichern und unschädlich zu machen. Mit nur ein paar Stunden Vorlauf, der bisher 1 bis 2 Tage betrug, mussten die Verantwortlichen im Ordnungsamt die Aktionen mit Polizei und Rettungsdienste abstimmen, Straßensperren einrichten sowie die Bürger über Gefahrenbereiche informieren. Eine nahezu unlösbare Aufgabe.
Dennoch gelang den Organisatoren diese Herausforderung erfolgreich zu meistern. Wenn die betroffenen Bürger die Sperrzonen eingehalten und den vorsorglichen Anweisungen Folge geleistet hätten, wäre die gesamte Aktion zeitlich deutlich verkürzt worden. So musste die eigentliche Entschärfung immer wieder verschoben werden. Um 22 Uhr, am Donnerstag den 30.01.2014, begannen die verschiedenen Maßnahmen.
Für eine weitere Verzögerung sorgte der Anflug der Polizeihubschraubers aus Dortmund. Alle im Umkreis stationierten Einsatzmittel waren anderweitig gebunden.
Ohne weitere Vorkommnisse konnten die Anwohner in ihre Häuser und Wohnungen gegen 00:40 Uhr, am Freitag den 31.01.2014, zurückkehren.
Neuss – Heute, 31. Januar 2014, gegen 0:50 Uhr gab Einsatzleiter Thomas Mathen vom Neusser Ordnungsamt Entwarnung: Sprengmeister Jost Leisten hatte die 10-Zentner schwere britische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Der Experte des Kampfmittelräumdienstes hatte ungefähr eine halbe Stunde gebraucht, um den Zünder zu entfernen. Der Sprengsatz war im Bereich der Dunant Straße in Neuss Gnadental gestern vormittag, 30. Januar, gefunden worden.
Aufgrund einer Richtlinie der Bezirksregierung Düsseldorf musste noch gestern mit der Entschärfung der Bombe begonnen werden. Bis 22 Uhr mussten etwa 1850 Personen den direkten Gefahrenbereich verlassen haben. Darüber hinaus waren rund 5000 Menschen in einem erweiterten Gefahrenbereich rund um die Fundstelle aufgefordert worden, sich „luftschutzmäßig“ zu verhalten.