Dormagen – Mehr als 10 000 Menschen sind am 25. Mai in Dormagen zur Wahl des Integrationsrates aufgerufen.
Dieser Termin steht fest, nachdem der nordrhein-westfälische Landtag im Dezember das „Gesetz zur Weiterentwicklung der politischen Partizipation in den Gemeinden” verabschiedet hat. Darin legte er fest, dass die Integrationsratswahlen künftig parallel zu den allgemeinen Kommunalwahlen stattzufinden haben. Für Dormagen bedeutet das: Neben Stadtrat, Bürgermeister und Kreistag wird am 25. Mai auch die politische Vertretung der Migranten neu bestimmt. Hinzu kommen noch die Europawahlen. „Das wird organisatorisch schon eine erhebliche Herausforderung”, macht Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann deutlich.
Gemeinsam mit dem Integrationsratsvorsitzenden Mehmet Güneysu appelliert er an alle Migranten, ihr Wahlrecht zu nutzen. „Der Integrationsrat konnte in den vergangenen fünf Jahren viel für Dormagen erreichen. Das reicht von mehr Sprachförderung über die Mitarbeit bei wichtigen Initiativen wie dem Stadtteilprojekt für Horrem bis hin zu dem neu eingeführten Integrationsmonitoring”, sagt Güneysu. Ebenso unterstützt das Gremium integrationsfördernde Aktionen von Schulen, Kindergärten oder Vereinen. „Mit dem Integrationsrat wird den Migranten in den sie betreffenden Fragen die Möglichkeit zur politischen Teilhabe und zur gemeinsamen Gestaltung unserer Zukunft geboten. Das trägt zu einem friedlichen und respektvollen Miteinander in unserer Stadt bei”, so Bürgermeister Hoffmann.
Wahlberechtigt sind am 25. Mai alle ausländischen Mitbürger, die sich seit mindestens einem Jahr rechtmäßig im Bundesgebiet aufhalten und seit mindestens 16 Tagen vor dem Wahltermin ihre Hauptwohnung in Dormagen haben. Hinzu kommen hier lebende Migranten mit deutscher Staatsanhörigkeit. „Dabei ist die frühere Frist, dass die Einbürgerung nicht länger als fünf Jahre zurückliegen darf, durch das neue Gesetz entfallen”, erläutert der städtische Integrationsbeauftragte Ralf Ooster. Das Mindestalter für die Wahlberechtigten beträgt 16 Jahre.
In den Integrationsrat können alle Migranten gewählt werden, die selber wahlberechtigt und mindestens 18 Jahre alt sind. Außerdem müssen sie seit mindestens drei Monaten in Dormagen ihre Hauptwohnung haben. „Wir freuen uns über jeden, der sich für die grundsätzlichen Ziele des Integrationsrates einsetzt und in diesem Gremium mitarbeiten will”, sagt Güneysu. Für Interessenten an einer Kandidatur bieten die Integrationsbüros im Rhein-Kreis Neuss gemeinsam Vorbereitungsseminare bei der Volkshochschule Neuss an. Die Teilnehmer werden hier in die Aufgaben des Integrationsrates und in die allgemeine Organisation von Rat und Verwaltung eingeführt. So bestellt auch der Stadtrat aus seinen Reihen Mitglieder des Integrationsrates. Die Schulungen umfassen ebenso alle erforderlichen Wahlinformationen und das Thema „Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit”. Ab dem 25. Januar werden insgesamt vier Schulungsmodule samstags in der Zeit von 9 bis 17 Uhr angeboten. Interessenten können sich im städtischen Integrationsbüro telefonisch unter 02133/5022989 melden.
Im Zeichen einer offenen Willkommenskultur starten der Integrationsrat der Stadt Dormagen und der Handball-Drittligist TSV Bayer Dormagen zudem am Samstag, 1. Februar, um 19 Uhr einen „Spieltag der Vielfalt”. Beim Heimspiel des TSV Bayer gegen den Neusser Handballverein erwartet die Besucher ein interkulturelles Rahmenprogramm mit musikalischen und tänzerischen Aufführungen. Die in Dormagen ansässigen Migrantenorganisationen informieren auch an mehreren Ständen über ihre Arbeit und bieten Kulinarisches aus ihren Heimatländern an. „Ein wesentlicher Bestandteil der neuen Marke ”Handball in Dormagen” ist unser gesellschaftliches und soziales Engagement. Da bietet es sich an, der Vielfalt der Kulturen und Nationen eine entsprechende Plattform zu bieten“, erklärt Tobias Plaz, verantwortlich für das Marketing bei dem Drittligisten.